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Was ist eine Zwischenfrucht?


Die gezielte Begrünung von Flächen mit Zwischenfrüchten spielt auch im Landkreis Harburg eine wichtige Rolle. Wie der Name schon sagt wird die Zwischenfrucht zwischen zwei Hauptfrüchten angebaut. Wintergerste, Winterroggen, Kartoffeln sind Beispiele für eine Hauptfrucht. Nach der Ernte der Hauptkultur im Juli/August wird die Zwischenfrucht im August/September ausgesät.


Man unterscheidet zwischen Sommer- und Winterzwischenfrüchten. Die Sommerzwischenfrucht bleibt nach der Herbstaussaat nur wenige Wochen auf dem Feld.  Sie wird im gleichen Jahr geerntet, beweidet oder als Gründüngung in den Boden eingearbeitet. 


Eine Winterzwischenfrucht bleibt über dem Winter stehen und wird im Frühjahr geerntet oder in den Boden eingearbeitet. Im Landkreis Harburg wird ein Großteil der Flächen mit Zwischenfrüchten als Gründung in den Boden eingearbeitet. Die Zwischenfrucht ist in diesem Fall also keine Verkaufsfrucht mit der der Landwirt einen Erlös erzielt, sondern sie hat pflanzenbauliche Vorteile. 


Die agrarpolitischen Vorgaben zur Schaffung ökologischer Vorrangflächen(ÖFV) geben einen zusätzlichen Impuls, da durch einen reglementierten Zwischenfruchtanbau ein Teil der „Greeningverpflichtung“ erfüllt werden kann. Ein Hektar Zwischenfrucht hat dabei die gleiche Wertigkeit wie 0,33 Hektar Brache.


Der Anbau von Zwischenfrüchten fördert die Humusbildung, dient dem  Erosionsschutz über Winter und bringt weitere positive Effekte:

Zwischenfrüchte erweitern die Fruchtfolge,

reduzieren Krankheiten und Schädlingsbefall,

sorgen im Winter auf den Feldern dafür, dass Nährstoffe

        im Boden bleiben und so das Grundwasser geschützt

        wird,

dienen zudem Kleinstlebewesen als Nahrung. 


Die am häufigsten anzutreffenden Zwischenfrüchte sind Ölrettich, Senf, Gemische (insbesondere Gräser) und Grünroggen.


Verschiedene Arten bereichern den Anbau: Eiweißpflanzen und Hülsenfrüchte wie Ackerbohnen, Klee oder Lupine verwerten den Stickstoff aus der Luft, verbessern damit die Bodenqualität und sparen Dünger.


Zwischenfrüchte sind auch eine Nahrungsquelle für Insekten wie Honigbienen, Hummeln und Schmetterlinge.  Und dies zu einer Zeit, zu der Insekten in unserer Landschaft oftmals kaum eine andere Nahrungsquelle finden.


Aber auch für den ökologischen Landbau haben die Zwischenfrüchte eine wichtige Bedeutung: Eine Landwirtschaft, die auf Mineraldünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichtet, ist auf die Leistungen aus dem Zwischenfruchtanbau für Boden und Folgekulturen angewiesen und profitiert von einer gelungenen Zwischenfrucht. Vor allem viehlose Ökobetriebe, die keine Wirtschaftsdünger einsetzen können, profitieren von der verbesserten Nährstoffversorgung.


Autor:
Landwirtschaft Harburg