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Was ist eine Regenbogenmaschine?


Im Jahrhundertsommer 2018 waren sie besonders häufig zu sehen: Große Schlauchtrommeln an den Feldrändern und überdimensionale Rasensprenger am anderen Ende des Schlauches. Es drängt sich die Frage auf, ob unsere Umwelt die großen entnommenen Wassermengen verträgt.

Beregnung bedeutet folgende positive Veränderungen bei den verschiedenen Feldfrüchten:


Kartoffeln: mehr Ertrag, mehr Marktware, mehr Stärke, weniger Befall mit Schorf, geringere Eisenfleckigkeit


Getreide: mehr Ertrag, mehr ährentragende Halme pro m², mehr Körner pro Ähre, geringere Eiweißgehalte bei Braugerste

Zuckerrübe: mehr Ertrag, höherer Zuckerertrag, weniger Ausbeuteverluste


Mais: mehr Ertrag, bessere Kolbenentwicklung, höhere Kolbenmasse, mehr Kolben pro Pflanze, höhere Trockenmasse


Gemüse: mehr Ertrag, mehr Marktware, höhere Qualität, Sicherung geforderter Fruchtgrößen, höhere Anwachsrate


Damit sichert der Landwirt sein Einkommen, die Frage nach der Umweltverträglichkeit ist allerdings noch nicht geklärt. Hier kommt der Landkreis als Genehmigungsbehörde ins Spiel: Ein Beregnungsbrunnen darf nur gebohrt werden, wenn der Landwirt vorher ein Genehmigungsverfahren durchlaufen hat. Darin wird über ein hydrogeologisches Gutachten geprüft, ob der jeweilige Grundwasserkörper nicht schon über die Maßen belastet ist. Falls die Genehmigung erteilt wird darf der Landwirt nicht unbegrenzt Wasser entnehmen sondern nur beispielsweise 80 mm Regen pro Hektar und Jahr. Die tatsächlich geförderte Menge wird einmal pro Jahr an den Landkreis gemeldet.


Ein positiver Effekt für die Umwelt ist die bessere Ausnutzung der Düngung. Landwirte können zum Zeitpunkt der Düngerausbringung oft nicht abschätzen, wie viel Regen im Anschluss fällt und wie viel in Wasser gelöste Nährstoffe die Pflanzen tatsächlich aufnehmen werden. Gerade in diesem Jahr sind auf unberegneten Feldern viele Nährstoffe ungenutzt liegen geblieben. Ein Teil davon kann zwar von der Folgefrucht genutzt werden; Verluste in die Luft oder in Richtung Grundwasser sind hier aber unvermeidbar.


Ein weiteres Problem dieses Sommers war, dass viele Vögel außerhalb unserer Gärten keine Wasserstellen zum Trinken fanden. Zahlreiche Landwirte beobachteten einen großen Andrang von Vögeln an den Pfützen, die ihre Beregnungsmaßnahme hinterließ. Solche Beispiele relativieren den hohen Energieeinsatz über Strom oder Diesel, welchen die Beregnungspumpen benötigen.


Außerhalb der Umweltaspekte ist Beregnung ein Instrument der Risikovorsorge im landwirtschaftlichen Betrieb. Wer in guten Jahren die Möglichkeit hat, Beregnung zu bauen und das mit entsprechendem Kapitaleinsatz auch umsetzt ist in schlechten Jahren nicht auf Dürrehilfen der Allgemeinheit angewiesen.

Autor:
Landwirtschaft Harburg